MusicMan
Abfragen
Query Manager -
Die Abfragen-Verwaltung
Im Menü: Query --> Manage Queries (Tastenkombination: Ctrl+m) oder
alternativ über die rechte Maustaste im Kontextmenü kann der Query-Manager
gestartet werden.
Im linken Fenster werden alle bestehenden Abfragen aufgelistet, während im
rechten Fenster Einzelheiten der jeweils links markierten Abfrage
erscheinen. Mit "New" kann man eine neue Abfrage hinzufügen, oder mit
"Edit" eine bestehende Abfrage ändern. "Clone" erzeugt eine Kopie der
markierten Abfrage, die dann modifiziert als neue Abfrage gespeichert
werden kann. "Remove" löscht die Abfrage, "Clear" entfernt alle Abfragen
(VORSICHT!!!) und mit "Close" kann man den Query-Manager ohne Änderungen
verlassen.
Achtung: Sollte hier ein
Missgeschick geschehen sein - kein Problem - MusicMan
noch nicht schließen, sondern die ini-Datei erst retten, dann
MusicMan schließen, die ini zurückkopieren und MusicMan erneut starten.

Mit "New" und "Edit" (oder per Doppelklick) erscheint ein Query-Editor,
der auf der ersten Seite "Query info" verschiedene Einzelheiten zeigt:
- Unique
results: Hier wird ausgewählt, ob bei mehrfach vorhandenen
Ergebnissen nur eines (Haken gesetzt) oder alle (Haken nicht gesetzt)
angezeigt werden.
- Free format:
Ist hier ein Haken gesetzt, so kann auf der dritten Seite "Free format"
ein freies Abfrageformat eingesetzt werden. Andernfalls zeigt die dritte
Seite "WHERE clauses", also für alle Spalten der Tabelle eigene
Eingabefelder.
- Join tables:
Hier werden die beiden Tabellen der Datenbank verknüpft - Anwendung bei
der Hitparade (Charts)
- Charts:
Entscheidung, ob die Charts-Tabelle verwendet werden soll.
- Sql string:
Hier wird das wirksame SQL-Statement angezeigt (nicht editierbar), das
sich durch die gewählten Einstellungen ergibt

Auf der Seite "Column infos" können
die Spalten ausgewählt werden ("include column"), die in der Ausgabe-Tabelle
angezeigt werden sollen. Es müssen also nicht immer alle Spalten gezeigt
werden. Außerdem kann hier die Sortierreihenfolge ("order by") in den
verschiedenen Spalten bestimmt werden.

Hier kann eine Liste der verfügbaren Abfragefelder für gezielte Abfragen
genutzt werden. Voreingestellt ist in allen Feldern das %,
was soviel wie "alles" bedeutet. Hier können dann je nach Bedarf die
gewünschten Such-Begriffe eingegen werden. Im obigen Beispiel werden alle
IDs, die auf 00 enden angezeigt, also alle Datenträger (nicht ihre Tracks).
Sofern auf der ersten Seite "Free format"
angehakt ist, erscheint satt dessen hier die Seite "Free format" mit der
Möglichkeit des Eintrages eines frei gewählten SQL-Statements. Dieses wird
beim Klick auf "ok" auf Gültigkeit überprüft. Sollte man hier einen
Tippfehler gemacht haben, so erhält man die Möglichkeit, diesen erneut zu
"bearbeiten" oder zu "ignorieren". Da solche SQL-Statements eine gewisse
Grundkenntnis voraussetzen, ist in vielen Fällen die obige Alternative
sinnvoller.

Das Zeichen % steht für "alle"
(Wildcard).
Als Beispiel sei hier eine Abfrage erläutert, die eine Liste aller
bestehenden Datenträger ausgeben soll.
Mit Query -->
Manage Queries wird der Query-Manager aufgerufen und dort mit "New" eine neue
Abfrage erstellt, die den Titel "Alle
CDs" erhalten soll. Auf der ersten Seite wird lediglich "Free
format" ausgewählt. Auf der zweiten Seite werden die Spalten
ausgewählt, die in der Tabelle angezeigt werden sollen. Die Abfrage wird auf
der dritten Seite dann so formuliert:
Id_Title LIKE "%" AND Title LIKE "%" AND
Interpreter LIKE "%" AND Duration LIKE "%" AND Date LIKE "%" ORDER BY
upper(Interpret), upper(Titel)
Bedeutung im Einzelnen:
- Id_Title LIKE "%00" = es werden alle IDs angezeigt, die auf "00" enden
- Title LIKE "%" (und die weiteren Einträge) = es werden alle Einträge
ausgegeben
- ORDER BY upper(Interpret), upper(Titel) = Sortierreihenfolge: erst
nach Interpret, dann nach Titel - ohne Berücksichtigung von Klein- und
Großschreibung
Ein Tipp: Sollte eine andere Sortierreihenfolge gewünscht werden, so kann
man auf die über der Tabelle befindliche Kopfleiste klicken. Dann wird nach
der jeweiligen Spalte sortiert.
Quick
Query = Schnellabfrage
Dies ist ein besonderes Highlight des MusicMan und ein schneller Weg, einen
Titel und/oder Interpreten zu suchen.

Mit F3 oder der
Tastenkombination Ctrl+k (Menü: Query --> Quick Query) erscheint ein
Fenster mit verschiedenen Eingabemöglichkeiten:
- Fuzzy: Ein hier eingebener
Begriff sucht in den Spalten "Titel" und "Interpret" nach passenden
Einträgen
- Title: Hier kann nach einem
Titel gesucht werden
- Interpreter: Hier kann
getrennt nach einem Interpreten gesucht werden
Mit "parameter position" lässt sich wählen,
- no wild
(i.e. ABC) = der eingegebene Begriff wird absolut und ohne
Abweichung gesucht
- left (i.e.
Abc%) = der eingegebene Begriff wird linksbündig gesucht
- elsewhere
(i.e. %Abc%) = der Begriff wird an beliebiger Stelle gesucht
Im ersten Fall wird auch die exakte Groß-Kleinschreibung berücksichtigt.
Mit dem Eintippen wird im Hintergrund bereits die Tabelle aufgebaut, so dass
man gut beobachten kann, ob schon einige wenige eingetippte Buchstaben zum
Ziel führen.
Die Hitparaden - Charts
Dies ist ein ganz besonderes Highlight von MusicMan. In der Datenbank gibt
es eine zweite Tabelle, in der die kompletten Hitparaden der Jahrgänge ca.
1940 - 79 enthalten sind. Dazu wird eine spezielle Abfrage benötigt, die bei
Eingabe eines bestimmten Datums die entsprechende Liste der Hitparade
ausgibt.
Erste Charts gab es in den USA ab dem 24.7.1940 in Form einer Top
10, ab dem 15.11.1947 erweitert auf Top
15 und ab 5.6.1948 die Top 20.
Ab dem 15.11.1952 gab es dann auch in England eine solche Charts, zunächst
als Top 12 (? warum auch immer ?),
ab dem 2.10.1954 dann als Top 20
und ab 14.4.1956 als Top 30. Ab dem
12.3.1960 gab es dann sogar eine Top 50,
die dann ab 13.5. 1978 zur Top 75
und ab 1983 zur Top 100 wurde.
Mit der folgenden Abfrage
(Charts-date) wird die Ausgabe
dieser Hitparaden zu bestimmten Stichtagen (jeweils ein Samstag) ausgegeben:
SELECT Id_Titel,
Titel, Interpret, Code, Platz, Pdatum FROM muma_titel, muma_platz WHERE
Pdatum BETWEEN date("%param%", "-3 days")AND date("%param%", "+3 days")
AND Id_Titel = Titel_Id ORDER BY Platz
wobei im Query-Manger die Punkte "Join tables" und "Charts" aktiviert sein
müssen.
Bei dieser Abfrage wird zunächst die Eingabe eines Datums verlangt, nehmen
wir doch mal den 5.5.1953 (;-)
Achtung: Eingabeformat beachten!!!

Das Ergebnis sieht dann so aus:

Hier sieht man, dass das eigentliche Datum der Hitparade der 2.5.1953 war.
Die Platznotierungen werden der Reihe nach aufgelistet (von 1 bis 12)
- im Radio wurde diese Hitparade sicher anders herum gespielt, um die
Spannung zu erhöhen, welcher denn nun der Top-Hit der Woche war. Dies kann
durch Klick auf die Kopfzeile der Spalte Platz (Place) umgekehrt werden.
Dass der Platz 4 zweimal vorkommt, ist kein Fehler. Damals kam es oft vor,
dass Titel gleichberechtigt waren. Erst später wurde so verfahren, dass der
nachfolgende Platz dann nicht vergeben wurde. Außerdem kann man gut
erkennen, dass zwei Titel noch nicht im Archiv vorhanden sind: Platz 4 (der
zweite Titel) und 11. Diese sind an der ID "99xxxx" zu erkennen und sind
grau unterlegt. Jetzt kann man alle Titel markieren und mit "Play
title(s)" den Player starten.
Warum nur die Hitparaden der 40'er bis 70'er Jahre vorhanden sind? Reine
Geschmackssache. In den 80'er Jahren begann eine Musik-Inflation, alte Titel
wurden wieder neu aufgenommen, Disco-Musik, Rave, Dance, House nahmen
überhand und es fielen so viele Titel durch meinen Geschmacksfilter, dass
eine Aufnahme späterer Chartsdaten nicht mehr sinnvoll war.
(Sie existieren allerdings in separaten Tabellen und könnten auch hier
eingefügt werden)
Musikdateien kopieren
Hat man eine Abfrage erstellt, so kann man die Titel abspielen, was sicher
das hauptsächliche Ziel einer solchen Abfrage ist. Aber man kann diese auch
als Tabelle exportieren (s.u.) oder sogar die Musikdateien in ein anderes
Ziel kopieren. Dazu ist folgende Situation denkbar:
Eine Abfrage ist fertig und man möchte nun diese Titel nicht nur lokal
abspielen, sondern z.B. auf einen externen MP3-Player übertragen oder
anderweitig "versammeln". Zunächst werden also die entsprechenden Titel in
einer Abfrage oder Playlist markiert. Dann wird das Menü "Copy
file(s)" aufgerufen (entweder im Menü: File oder in der
Abfrage oder Playliste über das Kontextmenü - rechte Maustaste)
und es öffnet sich ein Fenster für weitere Eingaben:

Hier wird zunächst ein Zielverzeichnis ausgewählt. Man kann ein vorhandenes
Verzeichnis markieren und dieses als Ziel benutzen oder mit "Neu"
ein neues Verzeichnis errichten (als Unterverzeichnis in dem bereits
markierten).
In der Eingabezeile kann ein entsprechender Name eingegeben und mit der
Enter-Taste übergeben werden. Der vorgegebene Name "NewFolderName" kann
natürlich bei Tippfaulheit auch benutzt werden.
"Show hidden / dotted dirs" ermöglicht die Anzeige versteckter Verzeichnisse
(hidden = Windows, dotted = Linux).
Als nächstes ist das Dateiformat zu wählen. Hier stehen die drei Formate "mp3", "ogg"
und "wav" (groß
oder klein geschrieben) zur Wahl. Egal, welches Format die Quelle
hat, dieses wird das Ausgabeformat.
Ist das Zielformat identisch mit dem Quellformat, oder wird "do
not change" gewählt, so wird die entsprechende Datei lediglich
kopiert. In den anderen Fällen wird das externe Programm "ffmpeg"
(oder avconv) als Konverter benutzt
und im Hintergrund aufgerufen. Dabei werden ogg- oder mp3-Dateien von guter
Qualität erzeugt.
Weiterhin muss noch das Dateinamen-Format gewählt werden: "select target
filename fomat".
Mit ID_Ttile.ext
wird die Musikdatei so kopiert, wie sie auf der Festplatte vorhanden ist.
Als Dateiname gilt dann ID.ext
(z.B. 405411.wav).
Für manche Anwendung, z.B. bei Export für einen MP3-Player kann es
sinnvoller sein, den Dateinamen nach dem Muster Interpret-Titel.ext
zu bezeichnen (z.B. Beatles_(the)-Yellow_Submarine.mp3).
Bei diesem Verfahren werden Leerzeichen durch _
ersetzt und bestimmte (verbotene) Sonderzeichen unterdrückt.
Weiterhin kann es sinnvoll sein, beim Kopieren mehrerer Titel, diesen eine
laufende Nummer voranzustellen nach dem Muster nn-Interpret-Titel.ext
(z.B. 01-Beatles_(the)-Yellow_Submarine.mp3)
Mit "Copy" wird dann der Kopier-
bzw. Konvertierprozess gestartet. Bei mehreren Titeln erscheint ein
Fortschrittsbalken, der den aktuellen Stand des Prozesses anzeigt.
Will man einen externen MP3-Player damit versorgen, so muss dieser
ordnungsgemäß gemountet sein und als Device (meist unter /media/mp3player,
bei Windows mit eigenem Laufwerksbuchstaben) zu sehen sein. Außerdem müssen
die Dateien natürlich ins MP3-Format gewandelt werden.
Achtung: Falls konvertiert werden muss,
wird ffmpeg (oder avconv) aufgerufen und arbeitet unabhängig vom MusicMan.
Der Vorgang kann geraume Zeit und Prozessorleistung in Anspruch nehmen.
Dieser Befehl ist also mit Vorsicht einzusetzen, da sonst das System für
längere Zeit in Arbeit ist und damit für andere Prozesse "schwerfällig"
werden kann.
<-- zurück zum Inhaltsverzeichnis <--