MusicMan
Erste
Schritte
MusicMan wird nicht "installiert". Es wird einfach der Inhalt der ZIP-Datei
an eine Stelle der Wahl kopiert. Unter Linux ist das Verzeichnis
"/opt/MusicMan" ein gute Wahl (als Administrator die Dateien kopieren und
dann die Rechte für den User setzen!). Es hinterlässt folglich auch
keinerlei Spuren im System, wenn es gelöscht wird.
Die Startdatei ist "musicman.pyw".
Gestartet wird es mit der Eingabe:
python
musicman.pyw
in einem Terminal (Konsole). Sinnvoll ist es, eine Ikone im Startmenü des
Systems zu erzeugen.
Beim allerersten Programmaufruf startet MusicMan mit den
Voreinstellungen und erzeugt im home-dir verschiedene Dateien, wie oben
beschrieben. Es zeigt sich ein leeres 5-teiliges Fenster wie oben
dargestellt. Jetzt sollte zuerst im Menü: Options
--> Preferences --> Music der Pfad zur Musik (Music basedir)
eingestellt werden. Befindet sich die Musiksammlung auf einer externen
(USB)-Festplatte, so muss diese im System gemountet sein und kann dann hier
ebenfalls eingebunden werden (unter Linux meist in "/media/externePlatte",
unter Windows gibt es einen neuen Laufwerksbuchstaben).
Dateneingabe
Beim ersten Start zeigt sich zunächst ein leeres Programmfenster.
Eine Möglichkeit, die Datenbank nun mit Daten zu versorgen, ist die manuelle
Eingabe von Datensätzen. Dazu öffnet man den Eingabe-Editor (Menü: Edit
--> Add record oder rechte Maustaste --> Add
record oder Taste F4 oder Tastenkombination shift+alt+a)

Die hier gezeigte Darstellung enthält schon einige Einträge, ist also nicht
ganz "blank". In diesem Fall werden in den Eingabefeldern schon gewisse
Einträge gezeigt, die manuell geändert werden können. Sie sind als
Eingabehilfe zu verstehen. Es wird so nicht nötig sein, jedes Feld von Hand
komplett neu auszufüllen, denn viele Teileinträg können weiter verwendet
werden. So wird z.B. die ID automatisch weiter gezählt und bei einigen
anderen Feldern werden die Inhalte der vorigen ID benutzt.
Hier kann man die verschiedenen Felder also ausfüllen bzw. verändern und
ergänzen. Dabei ist zu beachten, dass die ID_Titel 6-stellig sein muss
(keine führenden Nullen, also der erste Datensatz muss mit 1xxxxx beginnen).
Auch bei Zeit und Datum ist die Schreibweise zu beachten (siehe Beispiel).
Sollte die Schreibweise nicht "stimmen", so wird der Eintrag nicht in die
Datenbank geschrieben! Mit "OK" wird der Datensatz an die Datenbank
übergeben und mit "Cancel" wird der Editor geschlossen. Mit "Forward" wird
gleich zur Eingabe des nächsten Datensatzes weiter geschaltet. Mit "Back"
kann man den vorigen Eintrag noch einmal ansehen/prüfen/korrigieren.
Im Queries-Fenster gibt es eine grundlegende Abfrage "All
titles", die jetzt dazu benutzt werden kann, die bisherige(n)
Eingabe(n) anzusehen.
Die Eingabe größerer Datenmengen, z.B. einer kompletten CD oder LP ist
allerdings mit dieser Methode relativ mühsam. Deshalb gibt es die
Importfunktion.
Datenimport
Um nun die Datenbank mit größeren Datenmengen zu füllen hat es sich bewährt
ein Tabellen-Programm als "Zulieferer" zu benutzen. In eine bestehende
Datenbank kann man nach demselben Verfahren dann weitere Titel importieren.
Hier wird als Beispiel "LibreOffice-Calc" (früher "OpenOffice", oder eine
andere Tabellenkalkulation, z.B. Koffice, auch MS-Excel) beschrieben.
Zunächst wird eine Tabelle angelegt, die 7 Spalten enthalten muss:
Nummer
(ID)
-
Titel - Interpret -
Zeit - Datum -
Code - Komponist
Im MusicMan werden die englischen Angaben verwendet:
Id_Title -
Title - Interpreter -
Duration - Date - Code -
Composer
Als Beispiel wird hier eine solche Tabelle gezeigt. Während einer Aufnahme
oder bei Übernahme von CDs können hier relativ komfortabel die Daten aus
anderen Quellen (z.B. die Internet CDDB) importiert werden. CD-Ripper wie
EAC (Exact-Audio-Copy) oder K3B (unter Linux) haben eine
Internet-Datenbank-Abfrage, deren Ergebnis kopiert und in eine solche
Tabelle eingefügt werden können. Es sind dann meist nur geringfügige
Änderungen nötig, um die Datensätze für den Gebrauch in dieser Datenbank
aufzubereiten. Außerdem können die verschiedenen Felder durch automatisches
Ausfüllen sehr leicht vervollständigt werden.

Die Bedeutung der einzelnen Spalten:
Dies ist eine 6-stellige eindeutige
Nummer zur Identifikation eines bestimmten Titels (und gleichzeitig der
Dateiname!) nach dem Muster xyyyzz
wobei:
x = Kategorie des
Datenträgers: Damit ist gemeint, von welcher Art Speichermedium
dieser Titel kommt. Diese sind eingeteilt in:
1 = Besonderheiten (früher
CompactCassette)
2 = neue MP3-Dateien (früher
Schallplatte)
3 = frei (früher
Tonband)
4 = gekaufte CD
5 = Klassik (früher
DAT-Cassette)
6 = Master-Produktion (auf CD)
7 = selbst gebrannte CD
(8 und 9 noch nicht vergeben)
yyy = laufende
Nummer eines Datenträgers: Bei
CDs in der Reihenfolge des Kaufs, bzw. des Zugangs in die Datenbank
zz = Tracknummer auf
dem Datenträger: Wobei der Datenträger selber hier einen "00"
erhält
Besonderheit: Titel mit der ID 99xxxx
fehlen in der Datenbank und werden dringend gesucht!!!
Beispiel: Es wird eine
neue CD gebrannt, deren Tracks von Schallplatte digitalisiert wurden. Dann
ist x = 7. Da es die 627te CD in
dieser Reihe sein soll, ist yyy = 627.
Die CD selber bekommt also die ID: 762700
und alle Titel bzw. Tracks auf dieser CD werden fortlaufend nummeriert. Da
CDs und DAT-Cassetten maximal 99 IDs zulassen, ist dies auch die maximal
mögliche Trackanzahl.
Hier steht der Titel des Tracks im Klartext (evtl. Probleme mit dem
Zeichensatz beachten: UTF-8). Hier sind alle Zeichen erlaubt außer ",
da dies als Text-Trenner bei csv-Dateien benutzt wird. Sollte bei einem
Titel dieses "
vorkommen, so muss es durch ' ersetzt werden. Die maximal zulässige
Anzahl Zeichen ist hier 50!
Noch ein Wort zur Schreibweise: Oft werden aus mir unbegreiflichen Gründen
Titel und/oder Interpreten in Großbuchstaben geschrieben, oder - speziell
bei Titeln - jedes Wort mit einem Großbuchstaben begonnen. Das führt zu
unübersichtlicher Darstellung speziell bei alphabetischer Sortierung, weil
im Computergebrauch in der Sortier-Reihenfolge erst die Großbuchstaben, dann
die Kleinbuchstaben kommen (ASCII-Code). Es sollte also eine gemäßigte
Groß-Kleinschreibung, wie im normalen Sprachgebrauch üblich, verwendet
werden.
Diese Schreibweise ist bei Einzelkünstlern "Vorname Nachname" (z.B. Shirley
Bassey - nicht Bassey, Shirley). Bei Gruppen wird das "the" oder
"die" hinten in Klammern angefügt, oder weggelassen (z.B. Beatles
(the), Prinzen (die) oder Deep
Purple).
Bei Kombinationen wird folgende Schreibweise angewendet: Freddie
& the Dreamers.
Diese Schreibweisen führen zu einer vernünftigen Darstellung in alphabetisch
sortierten Tabellen und haben sich in jahrzehntelangem Gebrauch bewährt.
Alle anderen Schreibweisen führen zu unübersichtlichem Durcheinander!
Die Laufzeit des Titels oder des gesamten Datenträgers im Format hh:mm:ss
(Stunde:Minute:Sekunde)
Datum der Aufnahme in diese
Datenbank, z.B. Kauf der CD, Digitalisierung der LP, usw. im
Format: yyyy-mm-dd (Jahr-Monat-Tag)
Diese Spalte hat ein spezielles Format und dient verschiedenen Zwecken. U.a.
kann hier die Qualität und das Alter des Tracks erkannt werden. Es ist ein
maximal 7-stelliger Code mit folgender Einteilung:
1. + 2. = Quelle (CD, LP= Schallplatte, TB=Tonband,
MC=MusikCassette, DT=DAT-Cassette)
3. = M (mono), S (stereo), E (elektronisch aufgemotzte
alte mono-Aufnahme)
4. = Qualität der Quelle (r
= resampelte und entrauschte
analoge Quelle, p = komprimierte
digitale Quelle)
5. + 6. = Erscheinungsjahr des Titels (nicht zu
verwechseln mit dem Kauf-/Aufnahmedatum)
7. = Besonderheiten (bisher definiert: i
= Instrumentalstück)
Unbekannte Angaben werden einfach frei gelassen (Leerzeichen).
Beispiel: "CDMr55i" - dies ist ein Instrumentalstück, das 1955 in mono
erschienen ist und von einer analogen Quelle (vermutlich Schallplatte)
digitalsiert und bearbeitet wurde.
Diese Code-Spalte leistet gute Dienste bei bestimmten Suchaufgaben.
Hier wird nur der Nachname aufgeführt, bei mehreren Komponisten durch / getrennt.
(Beispiel: Lennon/McCartney)
Beim Erstellen der Tabelle ist darauf zu achten, dass in den Datensätzen
kein "-Zeichen oder ; vorkommt, da dieses
regelmäßig zu Irritationen führt. Ist nun eine solche Tabelle fertig
erstellt, so wird sie von der Tabellenkalkulation zunächst als csv-Datei
gespeichert (Export, bzw. speichern unter...). Dabei ist zu beachten, dass
als Trenner für die Daten ein ;
eingesetzt wird und kein
Texttrenner. Außerdem muss die Tabelle alle 7 Spalten enthalten, auch wenn
diese teilweise oder komplett leer sind. Diese csv-Datei kann dann über das
Menü: File --> Import csv direkt
importiert werden. Bei der ersten Anwahl dieses Menüpunktes innerhalb einer
Sitzung wird zunächst ein Backup der Datenbank erstellt und in eine
"musicman-xxx.tar.gz" verpackt (xxx = Datum/Zeitstempel). Falls also ein
Import schief geht, kann die dann zerstörte Datenbank gelöscht und die alte
Version aus dieser tar.gz entpackt werden (Menü:
Query --> Restore database). Während des Imports wird angezeigt,
ob es Probleme beim Import gab. Die obige Tabelle liefert z.B. einen Fehler,
denn die erste Zeile, die Kopfzeile der Tabelle, kann nicht importiert
werden - soll sie auch nicht, denn sie dient ja nur zur Hilfe beim Erstellen
der Tabelle.
Arbeiten mit der
Datenbank
Was kann man nun mit dieser Datenbank tun? Mal angenommen, wir haben eine
ausführliche Musiksammlung auf einer USB-Festplatte, die ins System
eingehängt (gemountet) und deren Ort in den Preferences eingestellt ist.
Weiterhin haben wir sämtliche Titel manuell oder mit Hilfe von csv-Tabellen
wie oben beschrieben importiert und es ist ein Mediaplayer in den
Preferences angegeben. Dann stehen uns sämliche Funktionen des Programms zur
Verfügung.
Wichtig: Dabei ist folgendes zu
beachten:
Auf der Wurzel der entsprechenden Festplatte (Partition) befinden sich
Verzeichnisse mit 2-stelliger ID, darin dann Unterverzeichnisse mit
4-stelliger ID, die aus den ersten 2 bzw. 4 Ziffern des jeweiligen
Datenträgers bestehen. In diesen Verzeichnissen befinden sich dann die
zugehörigen Tracks. Der Inhalt der Festplatte sieht also so aus:

und in jedem Verzeichnis liegen die zugehörigen Dateien:

Der Pfad zu einem jeden Musikstück setzt sich also aus Datenträger und
Dateiname zusammen:
Beispiel: ../40/4040/404001.ogg
Eine entsprechende Abfrage zeigt dann, welcher Titel sich dahinter
versteckt:

Wir können nun Abfragen erstellen und mit deren Hilfe nach bestimmten
Kriterien suchen. Dazu wird der Query-Manager eingesetzt (siehe unten).
Einige sehr sinnvolle Abfragen sind z.B. die Suche nach einem Titel, einem
Interpreten oder Komponisten. Es kann aber auch nach einer bestimmten CD
oder LP gesucht werden. Eine Besonderheit ist die Suche nach einem
bestimmten Charts-Datum, d.h. einer Hitparade wie sie früher (historisch)
mal gelaufen ist.
Aus den Suchergebnissen können dann die entsprechenden Titel direkt gespielt
oder Playlisten erstellt werden, indem die Titel, die in eine solche Liste
eingefügt werden sollen, vorher markiert werden. Natürlich kann man
Suchergebnisse als csv-Datei exportieren oder ausdrucken, um sie anderweitig
zu benutzen. Und auf eine Besonderheit sei jetzt schon hingewiesen: "Quick
Query" die Schnellabfrage (per Tastenkombination F3 oder Ctrl+k zu
erreichen).
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